Standesamtliche Trauung: Alles Wichtige von A wie Anmeldung bis Z wie Zeremonie

In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr für eure Hochzeit im Standesamt wissen müsst. Wir starten mit der Anmeldung zur Eheschließung und hören mit Ideen für die Stunden nach der Zeremonie auf.

Braut und Bräutigam zeigen stolz ihre Ringe nach der standesamtlichen Hochzeit
Braut und Bräutigam zeigen stolz ihre Ringe nach der standesamtlichen Hochzeit
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Das müsst ihr für die Anmeldung zur Eheschließung beim Standesamt wissen

Die Anmeldung zur Eheschließung ist der erste Schritt auf der Reise zur standesamtlichen Trauung. Sie erfolgt immer beim Standesamt an eurem Wohnsitz. Und zwar auch dann, wenn ihr in einem Standesamt eines anderen Ortes heiraten möchtet. Die Anmeldung kann frühestens 6 Monate vor eurem Wunschtermin erfolgen, keinen Tag früher.

Für die Anmeldung sind verschiedene Unterlagen vorzulegen. Deutsche Staatsbürger benötigen immer die folgenden Dokumente:

  1. Gültiger Personalausweis oder Reisepass
  2. Erweiterte Meldebescheinigung der Meldebehörde
  3. Aktueller beglaubigter Auszug aus dem Geburtenregister oder aktuelle beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenbuch vom Standesamt des Geburtsortes

 

Unter gewissen Voraussetzungen sind zusätzlich jedoch weitere Unterlagen einzureichen. Dies betrifft euch, wenn ihr

  • keine deutschen Staatsangehörige seid,
  • schon Kinder habt,
  • bereits verheiratet wart,
  • schon eine eingetragene Lebenspartnerschaft hattet oder
  • nicht in Deutschlands geboren wurdet.

 

In unserem ausführlichen Ratgeber über die Anmeldung zur Eheschließung erfahrt ihr, welche Dokumente dies sind. Dort beantworten wir außerdem häufige Fragen zur Anmeldung beim Standesamt.

Diese Kosten fallen für eine standesamtliche Trauung an

Die Kosten für eine standesamtliche Hochzeit variieren von Stadt zu Stadt. Es ist allerdings relativ günstig. Vor allem dann, wenn ihr zu den regulären Öffnungszeiten des Amtes und dessen Räumlichkeiten heiratet. Dann haben deutsche Staatsbürger in der Regel zwischen 50 und 120 Euro für die Anmeldung, die Prüfung der Ehevoraussetzungen, die Trauzeremonie und die Eheurkunde zu zahlen. Für nicht deutsche Staatsangehörige ist es gewöhnlich etwas teurer, da die Prüfung der Ehevoraussetzungen umfangreicher ist.

Bedenkt bei der Budgetplanung aber auch Kosten, die rund um die standesamtliche Trauung noch anfallen können. Dazu gehören zum Beispiel eure Outfits, stimmungsvolle Live-Musik, eine Reportage vom Hochzeitsfotografen, der Sektempfang nach dem Ja-Wort oder ein gemeinsames Mittagessen mit euren Gästen.

So läuft die standesamtliche Trauung ab

Standesamtliche Trauungen folgen üblicherweise einem einheitlichen Ablauf. Und so sieht er aus:

  1. Das Brautpaar und die Gäste ziehen in den Trausaal ein
  2. Der Standesbeamte begrüßt das Brautpaar und die Gäste
  3. Er stellt die Personalien des Brautpaares und der Trauzeugen fest
  4. Der Standesbeamte beginnt mit der Traurede
  5. Das Brautpaar gibt sich das Ja-Wort
  6. Braut und Bräutigam stecken sich gegenseitig die Eheringe an
  7. „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“
  8. Der Standesbeamte verliest die Niederschrift der Eheschließung
  9. Das Ehepaar, die Trauzeugen und der Standesbeamte unterschreiben die Niederschrift
  10. Der Standesbeamte übergibt die Eheurkunde
  11. Der Standesbeamte und die Gäste gratulieren dem Hochzeitspaar
  12. Braut, Bräutigam und die Gäste ziehen aus dem Trausaal aus

 

Möchtet ihr mehr darüber erfahren, empfehlen wir unseren umfangreichen Beitrag zum Ablauf der standesamtlichen Trauung. Dort beantworten wir auch die häufigsten Fragen zum Ablauf.

Die Braut leistet die Unterschrift zur standesamtlichen Eheschließung
Die Braut leistet die Unterschrift zur standesamtlichen Eheschließung

Gestaltet die Hochzeit im Standesamt individuell

Standesamtliche Hochzeiten gelten als unpersönlich und wenig individuell. Kein Wunder also, dass viele Hochzeitspaare sich Gedanken dazu machen, wie sie ihrer Trauung einen individuellen Touch verleihen können. Möglichkeiten gibt es viele, aber nicht alle sind auch in jedem Standesamt möglich. Nutzt daher das Vorgespräch mit dem Standesbeamten und besprecht mit ihm eure Ideen.

Hier möchten wir euch drei Beispiele aufzeigen, wie ihr eure Zeremonie individuell gestalten könnt. Viele weitere Ideen zur standesamtlichen Trauung erhaltet ihr in unserem separaten Artikel.

Ihr müsst nicht im Standesamt eures Wohnortes heiraten. Achtet daher bei der Wahl des Standesamtes darauf, dass euch der Trausaal anspricht. Denn wie persönlich eure Trauung ist, hängt natürlich ganz stark davon ab, wie die Atmosphäre im Trausaal ist. Wenn es an eurem Wohnort also keinen schönen Trausaal gibt, schaut euch doch einfach mal in benachbarten Städten und Gemeinden um.

Einen großen Einfluss darauf, dass eure Trauung zu euch passt, haben die Inhalte der Traurede. Im Gespräch mit dem Standesbeamten solltet ihr ihm daher Rede und Antwort stehen und ihm auch sagen, welche Inhalte ihr euch wünscht. Macht euch dazu deshalb unbedingt schon vor dem Gespräch Gedanken.

Ganz besonders persönlich wird eure standesamtliche Trauung, wenn ihr eigene Eheversprechen vortragt. Sonst wird das häufig nur bei kirchlichen oder freien Trauungen gemacht. Wieso nicht auch im Standesamt? Nichts ist schließlich persönlicher als eure eigenen Liebeserklärungen aneinander.

Daran müsst ihr an eurem Hochzeitstag denken

Ist euer großer Tag gekommen, müsst ihr unbedingt daran denken, euren gültigen Personalausweis oder Reisepass mitzunehmen. Denn ohne gültigen Identifikationsnachweis kann die Ehe nicht geschlossen werden. Das gilt übrigens auch für eure Trauzeugen. Haben sie keinen Ausweis dabei, können sie die Eheschließung nicht bezeugen. Erinnert sie daher ein, zwei Tage vor der Zeremonie lieber noch einmal.

Außerdem raten wir euch dazu, im Zuge des Vorgesprächs mit eurem Standesbeamten zu klären, dass ihr wirklich keine weiteren Unterlagen am Tage der Trauung benötigt. Denkt außerdem an eure Trauringe, das Ringkissen und ggfs. den Brautstrauß.

So geht es nach der standesamtlichen Trauung weiter

Da ihr – hoffentlich – nur einmal heiratet, empfehlen wir, den restlichen Tag nach eurer standesamtlichen Trauung auch zu etwas Besonderem zu machen. Ihr könnt zum Beispiel mit einem Sektempfang vor dem Standesamt beginnen und eure Liebsten anschließend in ein Restaurant zum Mittagessen einladen. Für den Nachmittag bietet es sich an, gemeinsam Zeit zu verbringen.

Aber auch mit Formalitäten geht es nach der Eheschließung weiter. Ändert einer von euch seinen Nachnamen, müssen verschiedene Behörden und Unternehmen darüber informiert werden. Und auch wenn sich der Nachname nicht ändert, müsst ihr den einen oder anderen vielleicht über euren neuen Familienstand informieren. In unserer Checkliste zur Namensänderung findet ihr die wichtigsten Informationen dazu.

Denkt mithilfe unserer Checkliste an alles Wichtige

Wie ihr seht, gibt es für die standesamtliche Hochzeit einiges zu beachten. Es ist zwar alles kein Hexenwerk, um aber auf Nummer sicherzugehen und nichts zu vergessen, empfehlen wir euch unsere Checkliste für das Standesamt. Dort erhaltet ihr komprimiert alles, woran ihr denken müsst. Einfach herunterladen, nacheinander abhaken und am großen Tag ganz entspannt zur Trauung fahren.

Das frisch verheiratete Ehepaar hält sich glücklich an den Händen
Das frisch verheiratete Ehepaar hält sich glücklich an den Händen

Häufige Fragen zur standesamtlichen Trauung

Habt ihr weitere Fragen zur standesamtlichen Trauung? Nachfolgend beantworten wir häufige Fragen zur Hochzeit im Standesamt.

Können wir auf eine standesamtliche Trauung verzichten?

Nein, um in Deutschland rechtskräftig eine Ehe zu schließen, ist zwingend eine standesamtliche Trauung nötig. Kirchliche oder freie Hochzeitszeremonien können den Gang zum Standesamt nicht ersetzen. Zwar bietet die katholische Kirche auch die Möglichkeit einer Trauung ohne vorherige Eheschließung. Diese Zeremonie hat familienrechtlich aber keine Bedeutung. Daher gilt: Wer kraft Gesetzes miteinander verheiratet sein möchte, muss sich vor einem Standesbeamten das Ja-Wort geben.

Wen sollen wir zu unserer Eheschließung einladen?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Meist sind nur die engsten Freunde und Verwandte bei der standesamtlichen Trauung dabei. Die Zahl der Gäste ist deshalb in der Regel deutlich geringer als bei der anschließenden Hochzeitsfeier. Und oftmals geht es auch gar nicht anders. Denn viele Standesämter haben gar keine Trauzimmer mit Kapazitäten für 50 oder mehr Gäste.

Es ist ganz alleine eure Entscheidung, wen ihr einladen möchtet. Wie bei der gesamten Hochzeitsplanung gilt auch hier: Alles kann, nichts muss. Lasst euch also nicht davon verunsichern, wenn irgendjemand meint, ihr müsstet auch die Eine oder den Anderen zum Standesamt einladen.

Checkliste für das Standesamt

CHECKLISTE NUTZEN

Unsere Checkliste für das Standesamt als PDF zum Download

Von der Anmeldung bis zum Ja-Wort: Unsere Checkliste zur standesamtlichen Hochzeit hilft euch bei Planung und Vorbereitung des Gangs zum Standesamt.

Ist es möglich, auch ohne Trauzeugen zu heiraten?

Ja, um in Deutschland eine Ehe zu schließen, sind bei standesamtlichen Hochzeiten bereits seit 1998 keine Trauzeugen mehr nötig.

Wie viele Trauzeugen dürfen wir haben?

Die Eheschließung darf in Deutschland nur von einem Trauzeugen pro Hochzeitsteil bezeugt werden. Ihr könnt euch aber auch gemeinsam für einen Trauzeugen entscheiden. Wichtig ist nur, dass nicht mehr als zwei Trauzeugen eure Ehe bezeugen dürfen.

Wenn es euch wichtig ist, mehrere Trauzeugen an eurer Seite zu haben, könnt ihr beim Standesbeamten anfragen, ob es möglich ist, dass weitere „inoffizielle“ Trauzeugen neben euch sitzen. In der Regel wird das Standesamt dies ermöglichen. Dann müsst ihr allerdings die schwere Entscheidung treffen, welchem Trauzeugen ihr auswählt, um eure Eheschließung mit seiner Unterschrift zu bezeugen.

Soll ich mein Brautkleid bei der Hochzeit im Standesamt tragen?

Was du zur standesamtlichen Trauung trägst, ist komplett dir überlassen. Bedenke nur, dass auch dieser Teil eurer Hochzeit ein ganz besonderer ist. Daher empfehlen wir, unbedingt ein feierliches Outfit zu tragen.

Wenn am selben Tag auch eure Hochzeitsfeier noch ansteht, spricht nichts dagegen, zum Standesamt bereits das Brautkleid zu tragen. Wenn eure Feier allerdings erst einige Tage oder Wochen später stattfindet, raten wir davon ab, das Brautkleid schon im Standesamt zu tragen. Hebe dir den „Wow-Effekt“ dann lieber für den Tag der Hochzeitsfeier auf und trage im Standesamt ein anderes, festliches Kleid.

Wenn du nicht zwei Kleider für die Hochzeit kaufen möchtest, bieten Second-Hand-Läden eine tolle Möglichkeit für kleines Geld ein schönes Kleid für das Standesamt zu kaufen.

Können wir auch ohne Eheringe standesamtlich heiraten?

Ja, Trauringe sind keine Voraussetzung für eine Eheschließung. Da der Ringtausch allerdings ein Bestandteil des Ablaufs ist, müsst ihr euren Standesbeamten unbedingt vorab darüber informieren, dass ihr darauf verzichten möchtet. Nicht, dass der Standesbeamte euch ganz freudig zum Ringtausch auffordert.

Da das Gegenseitige anstecken der Ringe, zusammen mit dem Hochzeitskuss, allerdings das Romantischste an der standesamtlichen Trauung ist, wäre es schade, darauf zu verzichten, sofern ihr an sich Eheringe tragen möchtet. Ihr könnt euch die Ringe natürlich auch bei einer anschließenden kirchlichen oder freien Trauung noch einmal anstecken. Doppelt hält bekanntlich besser.

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